Akne durch Stress?

Als Mutter von zwei Töchtern im Teenageralter und Inhaberin von INDISHA bekomme ich viele Fragen zum Thema Akne. Mir ist aufgefallen, dass sich viele junge Menschen sehr gesund ernähren und keine Kosmetikprodukte verwenden, die für ihre Haut weniger angenehm sind, aber trotzdem Akne bekommen. In leichter oder intensiverer Form. Während andere junge Menschen, die sich nicht wirklich Gedanken darüber machen, was sie essen, nicht an Akne leiden. Auch wenn wir kaum Pickel sehen, ist für einen jungen Menschen jeder Pickel einer zu viel 😀 .

Mit super gesunder Ernährung – möglicherweise im Zusammenhang mit Akne – meine ich: Verzicht auf Zucker und Kuhmilchprodukte, Verzehr von wenig oder keinem Weizengluten, Bio-Obst und -Gemüse, wenig (säuerndes) Fleisch und wenn Fleisch gegessen wird, dann ausreichend Wasser Aufnahme. Und auch viel Bewegung.

Hormone als Übeltäter?

Es könnte sein, dass der Hormonhaushalt einen Unterschied macht. Aber die Hormone eines jeden Teenagers sind in vollem Gange, sodass das auf den ersten Blick keinen großen Unterschied machen dürfte. Obwohl Ihr Hormonhaushalt zum Teil erblich bedingt ist, hat dieser oft nur 20 % Einfluss auf Ihre Gesundheit. Der Rest wird maßgeblich von Ihrem Lebensstil bestimmt. Was man oft von zu Hause bekommt, kann den Anschein erwecken, dass Hautbeschwerden hauptsächlich auf hormoneller Veranlagung beruhen.

Meiner Meinung nach könnte es sein, dass eine Person andere Auslöser für das Hormonsystem auslöst als eine andere. Dies führt bei manchen Menschen zu Akne und bei anderen zu keiner oder fast keiner Akne. Mehr dazu später in diesem Blog.

Schlechtes Kauen und Akne

Ich habe mich gefragt, ob es einen Unterschied macht, ob man Essen gut kaut oder nicht. Meine Hypothese: Wenn Sie Ihre Nahrung nicht richtig kauen, gelangt sie in großen Stücken in Ihren Darm. Sie können das nicht richtig verdauen. Dadurch verbleiben mehr Abfallstoffe im Körper. Was unter anderem Ihre Darmflora stören kann. Was Akne verursachen kann.

Ich habe einige Eltern von Jugendlichen, die an Akne litten, die zwar schon viel in ihrer Lebensführung dagegen unternommen hatten, aber nicht den gewünschten Effekt hatten, gefragt, ob ihr Teenager sein Essen gut kaute. Wie sich herausstellte, tat dies ein großer Teil nicht. Bei Akne scheint es einen Versuch wert zu sein, herauszufinden, ob besseres Kauen hilft.

Untersuchungen (1) scheinen diesen Verdacht zu bestätigen. Die Darmflora von Menschen mit mittelschwerer bis schwerer Akne weist bis zu zehnmal häufiger eine Überwucherung pathogener Mikroorganismen, sogenannte SIBO, auf. Und eine geringere Präsenz guter Bakterien wie Lactobacillus und Bifidobacterium.

Stress ist ein Auslöser für Akne

Stress kann durchaus ein Auslöser für Akne sein. Und damit ein Grund dafür, dass bei einer vergleichbaren Ernährung der eine junge Mensch Akne entwickelt und ein anderer nicht oder kaum.

In einer Stresssituation produziert Ihr Körper mehr Cortisol. Ein höherer Cortisolspiegel stört Ihre Verdauung. Ihr Körper produziert weniger Verdauungssäfte, Enzyme und Magensäure. Dies hat Auswirkungen auf Ihre Darmflora. Und kann daher die Entstehung von Akne auslösen.

Stress kann auch zu einem „undichten Darm“ führen. Dadurch gelangen Fremdstoffe in Ihren Körper. Darauf kann Ihr Körper mit einer akuten Entzündung reagieren. Chronischer Stress führt zu anhaltenden kleinen sogenannten Low-grade-Entzündungen. Nicht nur in der Nähe Ihres Darms, sondern im gesamten Körper. Was sich unter anderem in der Entstehung von Akne bemerkbar machen kann. Darüber hinaus schwächt eine anhaltende Entzündung Ihr Immunsystem. Und wirken sich somit langfristig negativ auf Ihre Darmflora aus. Was kann zur Entstehung von Akne führen oder deren Verschwinden weniger wahrscheinlich machen?

Alte Weisheit

In einer aktuellen Ausgabe des Fachmagazins „The Beauty Professional“ habe ich gelesen, dass die Dermatologen Stokes und Pillsbury bereits 1930 die „Gut-Gehirn-Haut“-Theorie entwickelten. Darin beschrieben sie den möglichen Zusammenhang zwischen Akne vulgaris (Pickel im Kindesalter), Darmproblemen und emotionalen Problemen. Auch andere Forscher stellten damals einen Zusammenhang zwischen psychischen Störungen und einem Ungleichgewicht im Darm her. Konkrete Beweise dafür wurden zu diesem Zeitpunkt nie beschrieben. In letzter Zeit widmen Forscher (erfreulicherweise) immer mehr Aufmerksamkeit dem Zusammenhang zwischen Darmzusammensetzung und Akne. Halten Sie also Ausschau nach neuen Erkenntnissen in diesem Bereich im Internet!

Stressreduzierung

Heutzutage gibt es eine Reihe von Interventionen, um Stress zu reduzieren, auch bei jungen Menschen. Denken Sie an Yoga, Meditation und Achtsamkeit. Aber auch ein Spaziergang in der Natur trägt dazu bei. Allerdings interessiert sich das nicht für jeden Teenager, denn „cool“ sind diese Bewegungsformen (noch) nicht. Vielleicht hilft es, wenn Jugendliche entdecken, dass Akne zurückgeht 😀 . Oder Schulen integrieren sie in den Lehrplan.

(1) Allerdings handelte es sich bei dieser Studie um eine kleine und beobachtende Studie. Veröffentlichung im Journal of Dermatology (2018)

Quellen: LaViesage, „The Beauty Professional Ausgabe 12, 2021“